Samstag, 31. März 2018

Von der ewigen Sehnsucht nach der Blauen Blume - und vom Licht der Osterzeit...


 
Die blaue Blume

Ich suche die blaue Blume,
Ich suche und finde sie nie,
Mir träumt, dass in der Blume
Mein gutes Glück mir blüh.

Ich wandre mit meiner Harfe
Durch Länder, Städt und Au'n,
Ob nirgends in der Runde
Die blaue Blume zu schaun.

Ich wandre schon seit lange,
Hab lang gehofft, vertraut,
Doch ach, noch nirgends hab ich
Die blaue Blum geschaut.

Joseph Freiherr von Eichendorff


 
Was sich nach Licht sehnt ist nicht lichtlos, denn die Sehnsucht ist schon Licht.

Bettine von Arnim
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die Dichterinnen und Dichter bemühen. Zu allen Zeiten. Auch nach einem schattenreichen Winter, der noch im Gemüt sitzt. Und auch, weil eigene Worte fehlen. Sie sind flüchtig, gehorchen nicht, entgleiten. Begonnene Arbeiten ruhen immer wieder, warten auf ihre Fortsetzung. Warten auf einen Zugewinn an Zeit und Kraft. Die Suche nach der Blauen Blume kostet beides. Und sie überschreitet die Grenzen des Erlaubten. Des Geduldeten. Muss sich messen lassen an dem, was sich "Leben in der Realität" nennt. Welches für sich beansprucht, das Gültige und Wahre zu sein. Jedoch, die Realität oder das, was wir dafür halten, strotzt vor Unwahrheit. Macht Menschen zu Robotern. Bringt uns dazu, mehr und mehr von dem zu zerstören, was unser Leben ausmacht. Es gibt nichts Verlogeneres als die von uns so viel beschworene Realität!

Woher aber dann unsere Sehnsucht nach dem ganz anderen? Nach der Blauen Blume? Nach Farbe? Nach Licht? Wer hat sie in unsere Herzen gepflanzt - und wozu? Doch wohl nicht, um uns einen bösen Streich zu spielen? Das sei fern!

Ist es nicht eben diese Sehnsucht, die uns alle verbindet und uns befähigt, über uns selbst und unseren Kampf um die täglichen Dinge hinauszuwachsen? Uns mit anderen zusammenzuschließen und gemeinsam zu neuen Zielen aufzubrechen?

Ach! wir kennen uns wenig;
denn es waltet ein Gott in uns.

Friedrich Hölderlin
 
 
 


Wohlan - lassen wir ihn walten! Wir sind keine Lichtlosen, solange wir die Sehnsucht nach dem Licht in uns tragen! Und diese ist auch die Quelle für das Licht von Ostern, welches da steht für Auferstehung und Überwindung alles Endlichen.

Geben wir ihr Raum und - hören wir nicht auf, nach der Blauen Blume zu suchen!

Eine gesegnete Osterzeit wünscht euch

Betty

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